Neue Studie zeigt: Zahl der Sepsisfälle doppelt so hoch wie bisher angenommen

Eine neue Studie mit den bislang umfassendsten Daten zur Häufigkeit von Sepsis und Sepsis-Todesfällen wurde heute in der Zeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Sie zeigt, dass die Krankheitslast durch Sepsis doppelt so hoch ist wie bisher geschätzt, und dass 20 Prozent aller Todesfälle weltweit auf Sepsis zurückzuführen sind.

Die Studie „Global, regional, and national sepsis incidence and mortality, 1990–2017“ liefert erstmals Daten zu Alter, Geschlecht, Region und den zugrundeliegenden Ursachen der Sepsis. Demnach gab es 2017 weltweit 48,9 Millionen Sepsisfälle und 11 Millionen Sepsistote. Bisherige Schätzungen waren von 19,4 Millionen Krankheitsfällen und 5,3 Millionen Todesfällen ausgegangen. Damit sind die tatsächlichen Zahlen mehr als doppelt so hoch.

Prof. Dr. Konrad Reinhart, Mitautor der Publikation und Vorsitzender der Sepsis-Stiftung, betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung eines Nationalen Sepsisplans, um die Forderungen der WHO-Sepsis-Resolution (Link, Seite 11) umzusetzen.

Die Pressemitteilung der Sepsis-Stiftung zur Global Burden of Sepsis-Studie finden Sie hier. Einen umfangreichen Artikel mit vielen Hintergrundinformationen finden Sie bei Spektrum.