Fakt oder Mythos? Der rote Strich als Sepsis-Symptom

Wenn von Sepsis (Blutvergiftung) die Rede ist, denken viele gleich an den roten Strich auf Arm oder Bein, der zum Tod führen soll, wenn er das Herz erreicht. Doch was ist eigentlich dran an dieser Behauptung? Wie kommt der rote Strich zustande und ist er tatsächlich Zeichen einer Blutvergiftung?

Ein roter Strich auf Arm oder Bein zeigt eine Entzündung der Lymphbahnen an. Das Lymphsystem ist für den Transport von Nährstoffen und die Entsorgung von Krankheitserregern mitverantwortlich. Eine Entzündung der Lymphbahnen (Lymphangitis) wird meist durch Bakterien ausgelöst. Sie ist nicht tödlich und klingt in der Regel durch die Gabe von Antibiotika wieder ab. In seltenen Fällen kann eine Entzündung der Lymphbahnen – wie jede Entzündung – eine Sepsis auslösen, wenn sie sich auf den gesamten Blutkreislauf ausbreitet. In Verbindung mit einem starken Krankheitsgefühl, Verwirrtheit, schnellem Puls oder Fieber kann der rote Strich auf eine Sepsis hinweisen und erfordert sofortige ärztliche Behandlung.

Fazit: Der rote Strich als Einzelsymptom deutet noch nicht auf eine Sepsis hin, sondern zeigt vielmehr die Entzündung einer Lymphbahn an. Diese lässt sich gut behandeln und ist nicht lebensbedrohlich.